Alexander Blem glänzt bei der Deutschen U10-Meisterschaft
Vom 7. bis zum 15. Juni 2025 fand im Sauerland Stern Hotel in Willingen die Deutsche Einzelmeisterschaft statt – ein absolutes Highlight im Terminkalender des deutschen Jugendschachs. Mit dabei: unser Vereinsmitglied Alexander Blem, der sich als NRW-Vizemeister für das nationale Kräftemessen qualifiziert hatte. 58 der besten U10-Spieler Deutschlands kämpften in 9 spannenden Runden um den Titel
Ein Auftakt mit großem Kaliber
Schon in der 1. Runde wartete mit Arian Alloussi (DWZ 1770, ELO 1851) aus Berlin ein schweres Los. Nach spannendem Materialtausch – Dame gegen zwei Türme – musste sich Alexander nach 55 Zügen geschlagen geben.
In der 2. Runde zeigte Alexander mit einem souveränen Sieg gegen Moritz Taube (Brandenburg, DWZ 1246), dass mit ihm zu rechnen ist.
Auch Runde 3 ging an unseren Nachwuchsspieler – Nadir Uestuentas (Rheinland-Pfalz, DWZ 1179) musste sich nach 35 Zügen geschlagen geben.
Gegen den starken Maximilian Mitin (Bayern, DWZ 1551) in Runde 4 spielte Alexander lange überlegen, musste sich aber einem überraschenden Springer-Turm-Matt geschlagen geben. Die Enttäuschung war groß, doch die Motivation überwiegte.
Starke zweite Turnierhälfte
In Runde 5 ließ Alexander gegen Theo Frerich (DWZ 1167) nichts anbrennen und gewann überzeugend mit einem Springermatt.
Ein besonders spannendes Duell entwickelte sich in Runde 6 gegen Bruno Stopp (Sachsen), das über fast vier Stunden ging. Mit beeindruckender Spielgenauigkeit (89 %) und einem brillanten Läufer-Opfer holte sich Alexander den nächsten Punkt.
Auch in Runde 7 gegen den hoch eingeschätzten Jonathan Luis Busch (DWZ 1679, Hamburg) zeigte Alexander sein Können: Er baute konsequent Druck auf und verwandelte seine Position sicher in einen weiteren Sieg.
Mit 5 Punkten aus 7 Runden lag Alexander nun auf dem 6. Platz – ein fantastisches Zwischenergebnis und bereits jetzt der beste Spieler aus NRW.
In Runde 8 wartete Oscar Reese (DWZ 1565), gegen den Alexander erneut dominierte – der 6. Sieg war perfekt. Und damit wurde klar: Ein Sieg in der letzten Runde bedeutete die Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaften!
Finale Nervenstärke und EM/WM-Quali
In der entscheidenden 9. Runde traf Alexander auf Adam Wolf aus Rheinland-Pfalz (siehe Foto) (DWZ 1687), bis dahin Zweitplatzierter. In einer taktisch geprägten Partie mit Caro-Kann-Eröffnung ging es in ein spannendes Turm-Bauern-Endspiel. Erst im 69. Zug nutzte Alexander einen ungenauen Zug seines Gegners aus – mit einer beeindruckenden Spielgenauigkeit von 95 % sicherte er sich den Sieg.
Das Endergebnis: 7 Punkte aus 9 Partien, punktgleich mit dem 1. Platz, nur die Buchholz-Wertung verhinderte das Podium. Platz 4 bei der Deutschen Meisterschaft – ein sensationeller Erfolg!
Fazit
Mit seinem starken Auftritt hat Alexander nicht nur sein Talent und seinen Ehrgeiz unter Beweis gestellt, sondern sich die Startberechtigung für die Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft errungen – ein Beleg für die hervorragende Nachwuchsarbeit.
Wir gratulieren Alexander herzlich zu dieser fantastischen Leistung und drücken die Daumen für die kommenden internationalen Wettkämpfe!
Max kämpft sich bei der U8 ins Mittelfeld
In der U8 startete unser jüngstes Talent Max im Feld der insgesamt 45 stärksten Spieler des Jahrgangs 2017 und jünger. Der Modus war 60+15 und es waren an 4 Tagen 7 Spiele angesetzt, so dass bis auf den Schlusstag jeweils 2 Partien gespielt wurden.
Starker Start
Im ersten Spiel wartete die Nummer 14 der Setzliste und der spätere 16. der DEM Emil Dold (DWZ 1245). Max eroberte eine Leichtfigur für 2 Bauern und so ging es mit Vorsprung ins Endspiel, wo er mit Springer und 2 Bauern gegen 3 Bauern keine Idee fand und ins Remis abtauschte.
Das zweite Spiel gegen den später 18. (DWZ 1239) lief nach nicht so guter Eröffnung super, so dass er einen Mehrbauern in den ersten Sieg umwandeln konnte.
Etwas Pech und die Grenzen werden aufgezeigt
Als zweifelhafte Belohnung wartete nun der später drittplatzierte Paya Zargaran (DWZ 1361). Beide fanden keine rechten Mittel, so dass ein Endspiel mit je 6 Bauern resultierte. Hier kannte sich der Gegner offensichtlich besser aus und holte letztlich verdient den Punkt.
Leider folgte bei 1,5 aus 3 und später 1,5 aus 4 etwas Lospech nacheinander mit Gegnern mit 1397 bzw. 1281 DWZ. Max erlebte seine ersten beiden Partien über 2 Stunden Dauer, wo er jeweils fast von Beginn an leicht schlechter stand, lange zäh kämpfte, aber beide Male unterlegen war.
Mit Kampf zurück ins Mittelfeld
So kam es nach dem starken Auftakt mit dem Gefühl, fast oben mitspielen zu können, plötzlich zu echten Kellerduellen. In der Partie gegen den am Ende 37. (DWZ 799) dann der erste Schock des Turniers. Max tauschte überhastet in eine Bauerngabel ab, so dass er mit einer Leichtfigur weniger weiterspielen musste. Durch ein paar Bauerngewinne kam er zurück ins Spiel, konnte aber am Ende seinen letzten Bauern gegen die korrekte Verteidigung des Gegners nicht mehr durchbringen. Remis.
So stand er vor dem letzten Spiel bei 2 aus 6. Ein Sieg sollte für einen positiven Abschluss noch her. Von der Papierform kam ein Gegner auf Augenhöhe (DWZ 1044). Max gewann aber früh einen Turm für einen Springer und holte so den 3. Punkt, der am Ende zu Platz 30 reichte. Für ihn in erster Linie eine (bisher) einmalige Erfahrung mit vielen tollen Erlebnissen und nicht zuletzt auch wertvollen Erkenntnissen, was andere noch besser machen.